Das National Center for Educational Restructuring and Inclusion (NCERI) definiert Inklusion wie folgt.

Alle Teilnehmer, auch solche mit deutlichen Behinderungen, haben die gleichen Möglichkeiten, effektive Ausbildungsservices zu nutzen. Dazu werden zusätzliche Hilfsmittel und Unterstützung sowie altersgemäße Kurse in den zuständigen und erreichbaren Schulen bereitgestellt, damit die Teilnehmer als vollständige Mitglieder der Gesellschaft auf ein produktives Leben vorbereitet werden.

Viele Kurse sind heute sowohl für die körperlichen Belange als auch für die digitalen Anforderungen integriert. Teilnehmer mit unterschiedlichen Anforderungen werden in die allgemeinen Ausbildungsmethoden integriert. Sie befinden sich physisch am gleichen Ort, aber es wird von ihnen erwartet, dass sie genau die gleiche Arbeit auf genau die gleiche Arbeit ausführen.

Der Aufbau inklusiver Kurse bedeutet jedoch nicht, dass alle Teilnehmer am gleichen Ort die gleichen Dinge auf die gleiche Weise tun müssen. Es bedeutet, dass alle Teilnehmer im Kurs die gleichen Ziele erreichen, selbst wenn es auf unterschiedliche Weise ist. Bei inklusiven Kursen liegt der Schwerpunkt auf dem Lernziel und nicht auf der Aktivität, mit der es bewertet wird. Alle Teilnehmer müssen die gleichen Lernziele erfüllen. Diese werden mit Tests und Prüfungen bewertet, die sich in ihrem Aufbau an den Anforderungen jedes einzelnen Teilnehmers orientieren.

Beispiel: In einem integrierten Schreibkurs müssen alle Teilnehmer ein Foto suchen, das eine Bedeutung für sie hat. Anschließend müssen sie den Kursteilnehmern darüber berichten. Ein Teilnehmer mit visuellen Einschränkungen kann einen anderen Teilnehmer bitten, ein Foto für ihn auszuwählen und es ihm zu beschreiben. Mit diesem Wissen kann er dann die Aufgabe erfüllen. In einem integrierten Schreibkurs müssen laut Aufgabe alle Teilnehmer etwas suchen, das eine Bedeutung für sie hat. Anschließend müssen sie den Kursteilnehmern darüber berichten. Der Teilnehmer kann mehr tun als nur die Aufgabe erfüllen. Er kann folgendes Ziel erreichen: eine bedeutungsvolle Erfahrung mit den anderen Teilnehmern teilen.

Mit dem Universal Design for Learning (Universelles Lernkonzept) profitieren alle Teilnehmer eines inklusiven Kurses. Aber Teilnehmer mit unterschiedlichen Anforderungen sind motivierter und sozial besser in den Kurs integriert. Sie profitieren genauso wie die gleichaltrigen, normal entwickelten Teilnehmer besser von gemeinsamen Lernerfahrungen und den positiven Umgebungen, in denen jeder die gleichen Chancen auf Erfolg hat.


Unterschiedliche Anforderungen erkennen

Der Aufbau eines inklusiven Kurses beginnt damit, dass Sie die unterschiedlichen Anforderungen der Teilnehmer erkennen.

Ein Teilnehmer mit einer visuellen Einschränkung...

  • kann Probleme haben, bestimmte Farben zu erkennen.
  • kann z. B. schlecht sehen und muss sich auf Sehhilfen verlassen, um alles zu erkennen (z. B. Brille, Lupe usw.)
  • kann vollständig blind sein und muss sich auf Lesegeräte verlassen, um digitale Inhalte zu erfassen.

Ein Teilnehmer mit einer auditiven Einschränkung...

  • kann z. B. schlecht hören und muss sich auf Hörhilfen verlassen, um alles zu hören (z. B. Hörgerät, Implantat usw.)
  • kann vollständig taub sein und muss sich auf die Zeichensprache oder textbasierte Alternativen zu Audioinhalten verlassen.

Ein Teilnehmer mit einer physischen Einschränkung...

  • kann z. B. seine Körperbewegungen oder einzelne Muskeln nicht kontrollieren, die für die Bedienung einer bestimmten Technologie erforderlich sind.
  • muss sich auf alternative Eingabegeräte verlassen, um mit digitalen Inhalten zu interagieren.

Ein Teilnehmer mit einer kognitiven Einschränkung...

  • kann Schwierigkeiten haben, Informationen zu erfassen und zu verarbeiten.
  • kann leicht abgelenkt werden und Schwierigkeiten haben, sich Dinge zu merken.
  • muss sich auf Hilfsmittel zum Lesen und Verstehen verlassen.

Aufbau inklusiver Kurse

Viele Dozenten haben nicht das Wissen, das Bewusstsein oder die Zeit, um ihre Kurse inklusiv zu gestalten. Deshalb haben wir dieses Framework gestaltet, in dem Sie die Grundlagen für den Aufbau inklusiver Kurse erhalten.

Grundsätzlich müssen Sie drei Aspekte beachten, wenn Sie einen inklusiven Kurs erstellen möchten.

  1. Die Pädagogik, die Sie entwickelt haben.
  2. Den Inhalt, den Sie erstellen oder bereitstellen.
  3. Die Werkzeuge und Technologien, die Sie in Ihrem Kurs nutzen.

Schritt 1: Inklusive Pädagogik

Wenn Sie in Ihrem pädagogischen Konzept Inklusion berücksichtigen möchten, müssen Sie besonders darüber nachdenken, wie Lernen funktioniert, und den Teilnehmern die Mittel bereitstellen, damit sie erfolgreich lernen. Überprüfen Sie Ihren Lehrplan und suchen Sie nach Möglichkeiten, im gesamten Kurs immer die besten Lernverfahren zu integrieren.

  • Innerhalb des Kurses wurde eine Zusammenfassung bereitgestellt, die für alle Teilnehmer leicht zugänglich ist.
  • Die Kurs- und Lernziele sind entweder in der Zusammenfassung oder in den Kurseinheiten klar definiert.
  • Sie haben, wo möglich, Zeit investiert, um unterschiedliche Aktivitäten zu entwickeln. Wenn Sie Teilnehmern die Möglichkeit geben, ihr Wissen und Ihre Kenntnisse optimal zu zeigen, steigern Sie die Motivation und stellen sicher, dass alle Lernstile und Anforderungen ohne komplizierte Anpassung erfüllt werden.
  • Sie haben im gesamten Kurs Möglichkeiten der Zusammenarbeit geschaffen.
  • Für alle Einheiten, Tests und Aufgaben gibt es explizite Anweisungen. Es ist wichtig, dass die Teilnehmer genau verstehen, was von ihnen erwartet wird.
  • Sie haben die Prinzipien des universellen Lernkonzepts in Ihrem Lernplan berücksichtigt.

Schritt 2: Inklusiver Inhalt

Inklusion bedeutet auch, dass Sie Inhalte überprüfen und sicherstellen, dass sie für den allgemeinen Gebrauch geeignet sind. Sie sollten daher keine Inhalte nutzen, die nicht sinnvoll sind. Überprüfen Sie alle Inhalte Ihres Kurses auf folgende Aspekte:

Schritt 3: Inklusive Technologie und Werkzeuge

Inklusion bedeutet, dass Sie wissen müssen, wie die Teilnehmer mit den unterschiedlichen Werkzeugen umgehen, die Sie nutzen. Es heißt auch, dass Sie diese Werkzeuge bei Bedarf anpassen müssen. Überlegen Sie bei der Auswahl der Werkzeuge und Technologien für Ihren Kurs, wie diese von Menschen mit unterschiedlichen Anforderungen verwendet werden können.

  • Haben die Farben in der Anwendung ausreichend Kontrast?
  • Lässt sich die gesamte Seite und nicht nur der Text vergrößern?
  • Können alle Steuerelemente auch über die Tastatur genutzt werden?
  • Wird der Cursor durch Klicken auf Bezeichnungen oder Symbole auf das richtige Element verschoben?
  • Werden auditive und visuelle Nachrichten in mehr als einem Format bereitgestellt?
  • Ist der Inhalt auch lesbar, wenn die Stylesheets im Browser deaktiviert sind?
  • Sind zusätzliche Plug-Ins und Downloads erforderlich?

Zusammenfassung zu inklusiven Kursen

Der Aufbau inklusiver Kurse scheint viel Zusatzarbeit zu verursachen. Der Wert liegt allerdings nicht im Endergebnis, sondern in der Denkweise. Denken Sie daran, dass es keine Lösung gibt, die für alle passt. Inklusion heißt, dass Sie allen Teilnehmern ermöglichen, erfolgreich zu sein.

  1. Fangen Sie bei Ihrem nächsten Kurs gleich damit an. Es ist leichter, wenn Sie von Anfang an einen inklusiven Kurs erstellen, als einen bestehenden Kurs später zu ändern.
  2. Suchen Sie Partner und Kollegen mit den gleichen Zielen, die einen ähnlichen Kurs unterrichten. Teilen Sie Materialien und Ideen und arbeiten Sie zusammen – davon können alle profitieren.
  3. Es gibt keine falschen Antworten. Sie können alle gewünschten Ressourcen verwenden. Es ist nur wichtig, dass Sie einen Plan haben und wissen, wie Sie auch auf die Schnelle reagieren, wenn etwas nicht funktioniert.

Möchten Sie mehr erfahren? Schauen Sie sich ein Video des Webinars „Aufbau inklusiver Kurse“ an (nur in Englisch verfügbar). Sie können ebenfalls die inklusiven Checklisten für den Unterricht (nur in Englisch verfügbar) herunterladen.